Auch Männer haben Liebeskummer
Liebes-Brief von Elena
Gedanken über Liebe, Liebeskummer und Beziehungen
Auch (starke, erfolgreiche, attraktive) Männer haben Liebeskummer
Das Jahr 2025 ist gestartet und hat mich in den vergangenen Tagen ein wenig zum Nachdenken gebracht. Ich weiß nicht, wie Du es mit Gedanken zum alten Jahr und Plänen und Wünschen für das neue Jahr hältst, aber ich habe mich gefragt, was in den kommenden 12 Monaten wohl auf Die Liebeskümmerer und auf mich ganz persönlich zukommen wird:
Das Schreiben an meinem neuen Buch steht an (spätestens im März geht es los und bald kann ich hier dann auch schon ein paar Details verraten 😉). Wir arbeiten mit Hochdruck an unseren Gruppen-Angeboten. Und: Ich vermute, 2025 wird das Jahr, in dem wir mehr Männer denn je auf dem Weg aus ihrem Liebeskummer beraten und begleiten dürfen. Ja, Du hast richtig gelesen!
Als ich Die Liebeskümmerer vor 14 Jahren gegründet habe, waren unsere Klient:innen noch fast ausschließlich weiblich. Wann immer ich damals in meinem privaten Umfeld erwähnte, was ich beruflich mache, erntete ich von Frauen großes Interesse und Begeisterung – von Männern, vor allem jenen mittleren bis höheren Alters, hingegen meist irritierte bis belustigte Blicke: Eine Liebeskummer-Agentur? Im Ernst? Wer braucht denn bitte sowas?
Ich müsste lügen um zu behaupten, dass mich das nicht in manchem Moment ein bisschen verunsichert hat. Aber andererseits wusste ich ja, wie kostbar unsere Arbeit für unsere Klient:innen war, denn das bekamen wir von ihnen zum Glück oft genug gespiegelt (DANKE!). Schon damals fragte ich mich also vor allem, ob es eigentliche wirklich stimmte, dass besagte Männer noch nie ernsthaft unter einer Trennung oder einer unerwiderten Liebe gelitten hatten. Oder – und diese Möglichkeit fand ich zum einen sehr viel wahrscheinlicher, aber auch sehr, sehr traurig – ob sie vielleicht das Gefühl hatten, so tun zu müssen, als ob (bzw. also ob nicht). Um nicht als unmännlich, uncool oder gar – das war wohl der worst case! – SCHWACH zu gelten. Vor sich selbst, aber natürlich auch vor anderen… Die Jahre als Liebeskümmerer gingen ins Land und wenn sich ab und zu mal ein Mann an uns wandte, sagte er meist gleich schon zu Beginn der Beratung: „Elena, Du bist der erste Mensch, mit dem ich darüber überhaupt spreche.“
Nun bin ich weder eine Soziologin, noch eine Gender-Expertin und kann daher auch gar nicht ganz genau sagen, wann der Wandel begann, von dem ich Dir hier eigentlich erzählen möchte. Vermutlich vollzog sich dieser „Gender Shift“, wie die Forschung die Auflösung der tradierten Geschlechterrollen nennt, im Hintergrund schon lang. Bemerkt haben wir Liebeskümmerer ihn aber ziemlich genau seit Corona.
All unsere Beratungen fanden plötzlich nicht mehr in der Berliner Praxis, sondern online statt: Jede und eben auch jeder in Deutschland war es auf einmal gewöhnt, in Videocalls zu sitzen. Die Hemmschwelle, ein Angebot wie unseres in Anspruch zu nehmen, bequem von zu Hause, einerseits persönlich, aber irgendwie auch diskret, geschützt und ein Stück weit anonym, sank dadurch massiv. Und peu à peu stiegen unsere männlichen Nutzerzahlen…
Im vergangenen Jahr, 2024, sind wir bei einer Balance zwischen weiblichen und männlichen Klient:innen angelangt: Männer kommen in unsere Einzelberatungen, lesen unsere Bücher und vereinbaren Termine für Paarberatungen. Sie stehen zu ihrem Schmerz, reflektieren sich und wachsen. Verletzlichkeit macht stark, habe ich kürzlich einmal gehört und fand es unglaublich klug.
Längst fühlt sich unsere neue Kundschaft für unser ganzes Team vollkommen normal an. Und – nicht, dass uns das jemals überrascht hätte – es zeigt sich jeden Tagen wieder: Frauen und Männer leiden gleichermaßen stark unter Liebeskummer. Bisher habe ich oft gesagt: Die Geschlechter gehen nur unterschiedlich mit dem Schmerz um. SIE redet mit Freundinnen, Eltern, Geschwistern und zieht sich zurück. Während der Klischee-ER mit niemandem redet und sich ablenkt (was dazu führen kann, dass SIE glaubt, ER habe nach der gemeinsamen Trennung gar keinen Kummer). Aber ich vermute, auch das wird sich in Zukunft noch ändern. Und möchte allen Männern den Mut zusprechen, dazu beizutragen. 💙🧡
Deine Elena
+ Die Liebeskümmerer
Neu: Viel Zeit zum Reden in unseren 90 Minuten – Terminen.
Viele von Euch haben es sich gewünscht, nun haben wir es in unser Angebot aufgenommen: 90-minütige Gesprächstermine für Einzelberatungen. Weil man manchmal einfach noch ausführlicher erzählen und Feedback bekommen möchte. Und die „klassische Stunde“ einfach immer zu kurz erscheint.
Lea: Unsere Liebeskümmerin hinter den Kulissen.
Viele von Euch kennen sie schon aus E-Mails oder vom Telefon: Lea, unsere wundervolle Liebeskümmerin hinter den Kulissen! Sie ist es, die Organisatorisches mit Euch bespricht, Terminbuchungen koordiniert und einfach immer und mit ganzem Herzen ansprechbar ist.
Danke, Lea, dass es Dich gibt!
Liebeskümmerer international: Wir im „The New Yorker“ und im Onboard-Magazin von Eurowings
Pressemäßig war bei uns rund um den Jahreswechsel einiges los:
Extra aus New York für ein Interview angeflogen kam eine Redakteurin vom „The New Yorker“ Magazin, die einen 10-seitigen Artikel über ihren persönlichen Liebeskummer und den Versuch, diesen zu überwinden, geschrieben hat. Sehr, sehr spannend!
Außerdem sind wir im Monat Januar über den Wolken zu sehen: Im Onboard-Magazin von Eurowings.